Die richtige Matratze ist nicht nur eine Frage des Komforts. Sie kann Rückenschmerzen lindern und die Schlafqualität insgesamt verbessern. In Kombination mit einem hochwertigen Lattenrost verteilt sie das Körpergewicht gleichmäßig, passt sich der Körperform an und bietet der Wirbelsäule die nötige Unterstützung. Die Rückenmuskulatur entspannt sich und der Körper kann sich in der Nacht wirklich erholen. Am Morgen wachen Sie voller Energie auf.
Der richtige Härtegrad der Matratze
„Ein entscheidender Faktor bei der Auswahl einer Matratze ist ihr Härtegrad. Ein häufiger Fehler ist jedoch, dass Kunden sich für eine Matratze entscheiden, die sie gewohnt sind“, erklärt der Schlafexperte und Betreiber des Onlineshops Schlafenwelt.de Ing. Lukáš Žák. Allgemein gilt: Menschen mit höherem Körpergewicht sollten zu festeren Matratzen greifen, während leichtere Personen auch eine weichere Variante wählen können.
Es geht jedoch nicht nur um das Gewicht. Der Härtegrad der Matratze sollte auch zur Schlafposition passen. „Wenn Sie häufig auf der Seite schlafen, ist eine weichere Matratze besser, da sie sich an die Körperform anpasst. Zum Schlafen auf dem Rücken oder Bauch ist hingegen eine festere Matratze geeignet, die ausreichende Unterstützung bietet“, ergänzt Lukáš Žák.
Härtegrad-Skala von Matratzen
Jeder Mensch belastet die Matratze unterschiedlich, deshalb ist es wichtig, den Härtegrad entsprechend dem eigenen Körpergewicht zu wählen. Es gibt insgesamt 5 Härtegrade.
Empfohlene Härtegrade je nach Körpergewicht und Schlafposition
SYMBOL | HÄRTEGRAD | KÖRPERGEWICHT | EMPFOHLENE SCHLAFPOSITION |
---|---|---|---|
H1 |
sehr weiche Matratze |
bis 60 kg |
Seitenschläfer |
H2 |
weiche Matratze |
bis 80 kg |
Seite, Rücken |
H3 |
mittelfeste Matratze |
80–100 kg |
Seite, Rücken, Bauch |
H4 |
feste Matratze |
über 100 kg |
Rücken und Bauch |
H5 |
sehr feste Matratze |
über 120 kg |
Rücken und Bauch |
Neben den fünf Härtegraden sind auf dem tschechischen Markt auch Matratzen mit zwei Härtegraden erhältlich. „Diese Matratzen haben auf jeder Seite eine andere Härte, sodass der Kunde die Seite wählen kann, die ihm aktuell besser passt“, erklärt Lukáš Žák.
Ein weiterer wichtiger Faktor bei der Auswahl ist die Punktelastizität. „Die Matratze sollte sich nur dort nachgeben, wo Druck ausgeübt wird“, sagt Žák. Eine passende Matratze passt sich dem Körper an und drückt nirgends. „Die Wirbelsäule muss gerade bleiben – das lässt sich am besten in Seitenlage beurteilen. Wenn Sie auf dem Rücken schlafen, sollte der Lendenbereich nicht zu stark einsinken. Falls doch, ist die Matratze zu weich“, präzisiert Lukáš Žák.
TIPP: Idealerweise wählen Sie eine Matratze mit dem Härtegrad H3 oder höher, also eine festere Variante.
Auch die Anzahl der Zonen spielt bei der Matratzenwahl eine wichtige Rolle. „Matratzen verfügen entlang ihrer Länge über 3 bis 9 unterschiedlich feste Zonen, da jede Körperpartie unterschiedlichen Druck ausübt. Am besten sind Matratzen mit sieben oder neun Zonen geeignet, da sie optimale Unterstützung bieten“, erklärt Lukáš Žák, Betreiber des Onlineshops Schlafenwelt.de.
ANZAHL DER ZONEN | MERKMALE |
---|---|
3 Zonen | Fest im Mittelbereich, weichere Kopf- und Fußzonen. |
5 Zonen | Zusätzliche Unterstützung für Knie und Schultern. |
7 Zonen | Natürliche Übergänge der Festigkeit in 7 Zonen – Kopf, Schultern, Lenden, Hüfte, Knie, Waden, Füße. |
9 Zonen | Ähnlich wie bei 7-Zonen-Matratzen, jedoch mit verstärkter Unterstützung an Knien, Hüften und Waden. |
Die größte Belastung wirkt auf die Lendenwirbelsäule, während der Druck zu den Rändern hin abnimmt. Die Zonen sind so angeordnet, dass sie das Gewicht gleichmäßig verteilen und maximalen Komfort bieten. Hochwertige Matratzen mit sieben oder neun Zonen passen sich optimal den Körperkonturen an.
Materialwahl
Matratzen sind in verschiedenen Materialien erhältlich, z. B. Federkern, Latex, PUR-Schaum, HR-Schaum oder Memory-Schaum. Matratzen aus Memory-Schaum zeichnen sich dadurch aus, dass sie ihre Härte in Abhängigkeit von Körpertemperatur und Druck verändern. „Beim Kontakt mit Körperwärme wird der Schaum weicher und passt sich der Körperform an, wodurch das Gewicht gleichmäßig verteilt wird“, erklärt Lukáš Žák.
Orthopädische Matratzen
Orthopädische Matratzen sind so konzipiert, dass sie eine optimale Unterstützung der Wirbelsäule bieten, das Körpergewicht gleichmäßig verteilen und den Druck auf die Gelenke minimieren. Meist handelt es sich um Zonenmatratzen. Hybride orthopädische Matratzen kombinieren oft Taschenfederkerne mit Schichten aus Memory-Schaum, HR-Schaum oder Latex. Diese Kombination bietet hervorragende Stabilität und Komfort. Daher eignen sich orthopädische Matratzen besonders für Menschen mit Rücken- oder Gelenkschmerzen.
Taschenfederkernmatratzen
Taschenfederkernmatratzen bestehen aus kleinen Federn, die einzeln in Textiltaschen eingenäht sind. Die Federn sind in anatomische Zonen unterteilt. Im Vergleich zu Schaumstoffmatratzen haben sie eine längere Lebensdauer ohne Verformung.
Schaumstoffmatratzen
Schaumstoffmatratzen werden aus verschiedenen Schaumarten hergestellt, deren Dichte durch den Parameter Txx angegeben wird, wobei xx für das Materialgewicht in kg/m³ steht. Oft wird die Dichte mit der Härte verwechselt. Die Dichte beeinflusst die Haltbarkeit und Lebensdauer der Matratze, während die Härte den Liegekomfort bestimmt.
SCHAUMDICHTE | EIGENSCHAFTEN |
---|---|
T20-30 | Basis-PUR-Schaum, weniger langlebig, weich |
T30-40 | Hochwertiger PUR- oder HR-Schaum, längere Lebensdauer |
T40-50 | HR-Schaum, atmungsaktiv, elastisch, orthopädisch |
T50-60 | HR- oder Latex-Schaum, punktelastisch, langlebig |
über T60 | Premium-Schäume wie z. B. Visco, sehr widerstandsfähig |
Matratzen aus PUR-Schaum
Matratzen aus Polyurethan- bzw. PUR-Schaum T25-30 gehören zu den preisgünstigsten Optionen auf dem Markt. Sie sind in verschiedenen Härtegraden erhältlich. Der größte Vorteil ist der niedrige Preis, was sie zur beliebten Wahl für weniger anspruchsvolle Nutzer oder als Gästematratze macht. Nachteil ist der schnellere Verschleiß im Vergleich zu hochwertigen Materialien sowie eine geringere Atmungsaktivität, die zur Feuchtigkeitsansammlung führen kann.
Matratzen aus HR-Schaum
HR-Schaum (High Resilience), auch Kaltschaum genannt, ist ein hoch elastisches Material, das sich perfekt an die Körperform anpasst. Im Vergleich zu herkömmlichem PUR-Schaum ist er widerstandsfähiger gegen Verformung. Dank seiner guten Atmungsaktivität leitet HR-Schaum T35-50 die Wärme optimal ab. Besonders geeignet ist er für Seiten- und Rückenschläfer. Vorteilhaft sind auch seine orthopädischen Eigenschaften, die eine gesunde Körperhaltung unterstützen.
Matratzen aus Memory-Schaum
Memory-Schaum T45-85, auch Visco-Schaum oder Memory Foam genannt, ist eine spezielle Art von Polyurethan-Schaum, der sehr empfindlich auf Temperatur und Druck reagiert. Beim Kontakt mit Körperwärme wird er weich und passt sich perfekt der Körperform an. Ideal für Senioren und Menschen mit Gelenk- oder Rückenschmerzen, da er das Gewicht gleichmäßig verteilt und die Durchblutung fördert. Dank seiner hervorragenden orthopädischen Eigenschaften hält er die Wirbelsäule in einer natürlichen Position. Nachteilig ist die geringere Atmungsaktivität und die Neigung zur Wärmespeicherung.
Latexmatratzen
Latexmatratzen bestehen aus einer Mischung aus synthetischem und natürlichem Latex. Latex-Schaum T40-90 zeichnet sich durch eine außergewöhnlich lange Lebensdauer aus – manche Hersteller geben 10–15 Jahre ohne nennenswerte Veränderungen an. Dank hoher Elastizität und ausgezeichneter Punktelastizität passt sich die Latexmatratze perfekt der Körperform an. Weitere Vorteile sind hervorragende Atmungsaktivität sowie Resistenz gegen Schimmel und Milben. Ein kleiner Nachteil kann der höhere Preis und das höhere Gewicht sein.
Moderne Federkernmatratzen
Auch wenn Federkernmatratzen an Beliebtheit verloren haben, sind Sorgen bezüglich dieser Matratzenart völlig unbegründet. Federkern- und Taschenfederkernmatratzen haben ihre Vorteile, wobei der Hauptunterschied in der Federkonstruktion liegt. Taschenfederkernmatratzen enthalten einzelne Federn, die in Textiltaschen eingenäht sind und individuell auf den Körperdruck reagieren. Sie können zudem in Zonen unterteilt sein, was bedeutet, dass in den einzelnen Bereichen Federn mit unterschiedlichem Durchmesser und Härte verwendet werden.
Taschenfederkernmatratzen eignen sich für den täglichen Gebrauch, während klassische Federkernmatratzen eher für gelegentliches Schlafen gedacht sind. Schlafexperte Lukáš Žák empfiehlt Taschenfederkernmatratzen für erholsamen Schlaf, da sie bessere Unterstützung und längere Lebensdauer bieten.
Sandwichmatratzen
Sandwichmatratzen verdienen besondere Aufmerksamkeit aufgrund ihrer einzigartigen Konstruktion, die aus mehreren Schichten desselben Materials mit unterschiedlicher Dichte besteht. „Sandwichmatratzen bestehen häufig aus Schichten von Kaltschaum, Memory-Schaum und Kokosfasern mit Latexbindung“, erklärt Lukáš Žák. Materialkombinationen ermöglichen die Wahl zwischen einer festen und einer weichen Seite.
Optimale Matratzengrößen
Für einen qualitativ hochwertigen Schlaf sollte die Matratze 20 bis 30 cm länger sein als Ihre Körpergröße. Ein weiteres wichtiges Kriterium ist die Höhe, auch bekannt als Matratzenhöhe. Ist die Matratze zu niedrig, fehlen wichtige Stützpunkte und es mangelt an Elastizität. Ein großer Nachteil flacher Matratzen ist deren kurze Lebensdauer.
„Allgemein gilt, dass die Mindesthöhe einer Matratze 18 cm betragen sollte. Zur Orientierung setzen Sie sich auf den Rand des Bettes: Die Füße sollten den Boden vollständig berühren und die Knie einen rechten Winkel bilden“, rät Lukáš Žák.